Die Entscheidung darüber, ob sich die Investition in eine Solaranlage lohnt, ist individuell. Es gibt allgemeine Hinweise dazu, wann Sie ganz sicher profitieren können. Dennoch muss immer die jeweilige Situation gesehen werden. Lesen Sie hier mehr darüber, wann es finanziell lohnenswert ist, eine Photovoltaikanlage zu kaufen und in Betrieb zu nehmen.
Geld sparen mit einer Solaranlage?
Sich Gedanken darüber zu machen, ob eine Solaranlage sinnvoll ist, hat meist zwei unterschiedliche Gründe. Einmal ist natürlich die Klimakrise zu benennen. Jeder Mensch trägt eine Verantwortung dafür, hier aktiv zu werden. Erneuerbare Energien machen einen großen Teil der Lösungen aus. Durch eine Photovoltaikanlage können Sie mit den erneuerbaren Energien Ihren eigenen Energiebedarf decken und die Umwelt entlasten.
Es gibt aber auch noch die finanzielle Seite. Die steigenden Energiekosten zwingen immer mehr Menschen dazu, die Energiekosten zu senken und sich auf die Suche nach Einsparungsmöglichkeiten zu machen. Hier kann ebenfalls die Solaranlage eine Möglichkeit darstellen.
Ob es sich für Sie lohnt, eine Photovoltaikanlage einzusetzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Im Bereich der Kosten gibt es inzwischen die Chance, umfassende Vergleiche durchzuführen. Durch die Auswahl an verschiedenen Anbietern können Sie sich verschiedene Angebote erstellen lassen und diese gegenüberstellen. Bedenken Sie auch, dass ein Speichermedium die Kosten erhöht, in einigen Fällen aber sinnvoll sein kann.
Oft wird die Solaranlage gekauft, um sie für den Eigenverbrauch zu nutzen. Ziel ist es, einen großen Teil des Stroms selbst zu verwenden und den nicht benötigten Teil in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Der Eigenverbrauch ist in der Regel sehr lohnenswert. Während der Strom aus dem öffentlichen Netz bei Preisen von durchschnittlich 35 Cent pro Kilowattstunde liegt, sind es beim Solarstrom durchschnittlich 15 Cent pro Kilowattstunde. Einsparungen von 20 Cent sind also keine Seltenheit.
Aber warum unterscheiden sich die Kosten eigentlich so? Während der Strom aus der Solaranlage direkt von Ihnen genutzt werden kann, unterliegt die Energie aus dem Netz Umlagen und Steuern. Diese müssen Sie für Ihren selbst produzierten Strom nicht zahlen.
Wichtig: Beachten Sie, dass auch für den Eigenverbrauch Kosten anfallen können. Bei einer Regelbesteuerung ist die Umsatzsteuer abzuführen. Eine Befreiung der Einkommenssteuer ist möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie für den ins Stromnetz eingespeisten Strom eine Vergütung erhalten. Dadurch können Sie zusätzlich sparen. Die Einspeisevergütung ist festgelegt im EEG. Hierbei handelt es sich um das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Die Vergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt. Dabei wird unterschieden, ob Sie den kompletten Strom in das öffentliche Netz einspeisen oder ob Sie einen Teil davon selbst verwenden.
Bei einer Teilnutzung des Stroms für den Eigenbedarf erhalten Sie 8,2 Cent pro Kilowattstunde für die Leistung von 10 Kilowattstunden. Speisen Sie mehr als zehn Kilowattstunden ein, erhalten Sie für den Bereich von zehn bis 40 kWh 7,1 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Speisen Sie über 40 Kilowattstunden ein, erhalten Sie bis zu einem Megawatt noch einen Betrag in Höhe von 5,8 Cent pro Kilowattstunde.
Die Erzeugung der Energie kostet Sie zwar mehr, als Sie in Form der Vergütung erhalten. Da Sie bei einer Eigennutzung aber auch bei den Preisen für die Energie sparen, haben die meisten Besitzer einer Photovoltaikanlage unter dem Strich eine positive Berechnung. Aber auch hier muss individuell geschaut werden.
Die nächste Option ist es, sich für eine Anlage zu entscheiden und die gesamte Energie in das öffentliche Netz einzuspeisen. Die sogenannten volleinspeisenden Anlagen sind bei der Einspeisevergütung ebenfalls berücksichtigt. Die Preise, die pro Kilowattstunde gezahlt werden, sind deutlich höher, als bei einer Eigennutzungsanlage.
Speisen Sie bis zu 10 Kilowatt ein, erhalten Sie 13 Cent pro kWh. Ab elf bis 100 Kilowatt sind es 10,9 Cent und bis 300 kWh sind es schließlich noch 9 Cent. Bei einer Einspeisung in das öffentliche Netz erhalten Sie die Vergütung durch den Netzbetreiber.
Sie können die Einnahmen mit der Anlage aber noch steigern. Dafür benötigen Sie einen Direktvermarkter. Dieser kauft Ihnen den Solarstrom ab und handelt mit der Energie. Damit Sie auch bei einem Direktvermarkter einen fairen Preis erhalten, gibt es die Marktprämie. Sind Sie bereit, den Aufwand für die Suche auf sich zu nehmen, können Sie mindestens 0,4 Cent pro kWh mehr verdienen, als bei einer Einspeisung in das öffentliche Netz. Teilweise werden Ihnen noch höhere Angebote gemacht.
Wichtig: Planen Sie, eine Solaranlage zu kaufen, um über einen Direktvermarkter Einnahmen zu generieren, sollten Sie nach einer Anlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt und mehr schauen.
Eine Photovoltaikanlage für die Volleinspeisung ist besonders lohnenswert, wenn Sie viel Solarenergie herstellen können. Nutzen Sie daher alle zur Verfügung stehenden Flächen für die Solarmodule.
Komplett autark von öffentlichen Energieträgern zu werden, ist bei einer privaten Nutzung einer Solaranlage in den meisten Fällen nicht möglich. Ohne Speicher können Sie im Durchschnitt den Eigenbedarf von 30 % decken, mit Energiespeicher decken Sie bis zu 70 % Ihres Bedarfs. Daher ist es immer sinnvoll, zusätzlich die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz vorzunehmen.
Haben Sie die Möglichkeit, Ihre Anlage recht groß aufzubauen, sollten Sie dies nutzen, um eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Beachten Sie auch die Förderoptionen, die Ihnen zur Verfügung stehen.
Prüfen Sie nach, wie Sie Ihren Energiebedarf anpassen können. Ein Energiemanager kann Ihnen dabei helfen. Dieses technische Gerät wird bei der Anlage integriert und prüft, wie Verbrauch und Herstellung im Verhältnis zueinander stehen.
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, sich mit der Integration einer Wärmepumpe in das Versorgungssystem des Hauses zu informieren. Die Wärmepumpe kann durch den Solarstrom betrieben werden. Vielleicht haben Sie ein Elektro-Fahrzeug. Auch dieses können Sie dann mit dem selbst hergestellten Solarstrom laden.
Eine Solaranlage ist in vielen Fällen eine lohnenswerte Investition, die sich inzwischen innerhalb weniger Jahre amortisiert und für deutliche Einsparungen bei den Energiekosten sorgen kann.
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